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HEAVEN SHALL BURN + TRIVIUM Tour 2023 - MITSUBISHI ELECTRIC HALLE - 20.01.2023
HEAVEN SHALL BURN + TRIVIUM Tour 2023 - MITSUBISHI ELECTRIC HALLE
HEAVEN SHALL BURN und TRIVIUM auf Double-Headline Tour zu Gast in der Mitsubishi Electric Halle Düsseldorf. MALEVOLENCE und OBITUARY eröffnen vor ausverkauftem Haus
Seit dem bisher letzten Album „Of Truth And Sacrificy“ der Saalfelder Metaller, das im Jahr 2020 auf Platz 1 der deutschen Albumcharts einstieg und damit DSDS-Sternchen Pietro Lombardi auf die Plätze verwies, wartete die „Band aus dem Nichts“ aus den bekannten Gründen auf die Gelegenheit, das Opus angemessen auf die Bühne bringen zu können. Neben HEAVEN SHALL BURN gibt es an diesem Abend mit TRIVIUM noch einen weiteren Headliner zu bewundern, der nach längerer Abstinenz endlich wieder seiner eigentlichen Bestimmung nachgehen kann.
Zudem sind mit OBITUARY, dem tönenden Nachruf, sowie MALEVOLENCE zwei weitere Vertreter der heftigeren Sorte mit von der Partie und schnüren somit ein Päckchen, das Fans des Genres überaus schmackhaft erscheinen wird.
MALEVOLENCE als starker Opener
Den Auftakt gestalten die Briten von MALEVOLENCE, deren Stil irgendwo zwischen Metal, Hardcore und Punk zu verorten ist, zudem fließen immer wieder auch Stilelemente des Stoner- und Hard Rocks in die Kompositionen ein, was der Sache enorme Abwechselung verleiht. Die Fans in der Halle feiern neben den heftigeren Songs insbesondere „Higher Place“, eine Mega-Ballade (!), in der die Band eindrucksvoll alle Register ihres Könnens zieht. Nach kurzweiligen 30 Minuten gehen die Jungs unter großen Beifallsbekundungen von der Bühne und haben mit diesem starken Auftritt augenscheinlich weiteren Fans hinzugewonnen.
OBITUARYs Death Metal kann gefallen
Der straffe Zeitplan sorgt für einen schnellen Umbau und nur ein paar Minuten nach dem Abgang der Kollegen stehen auch schon OBITUARY auf der Bühne der Mitsubishi Electric Halle. Death Metal aus Florida steht auf dem Programm, der mit hämmernden Bass-Drums, Growls und gewöhnungsbedürftigen, dissonanten Gitarrensoli daherkommt. Das Ganze kommt in der Halle gut an und wird erwartungsgemäß mit Cyrcle-Pits und den ersten Crowdsurfern gefeiert.
TRIVIUM liefern ein buntes Kontrastprogramm
Nach dieser doch etwas düsteren Spielart des Metals ist der durch Bühnenbild, Outfit und Sound gesetzte Kontrast der Jungs von TRIVIUM schon fast diametral zu nennen. Spielfreude pur wird in allen Phasen des Gigs deutlich und das bunte Hemd, das Frontmann Matthew Heafy zu Beginn der Show trägt, ist perfekt auf das Backdrop abgestimmt. Da sage noch einer, Metaller würden nur Schwarz tragen. Wie sich das gehört, eröffnen TRIVIUM das Set mit „Rain“ in gewohnt härterer Manier, bevor es in der Folge mit „Forsake Not The Dream“ deutlich melodischer zugeht. „Strife“ im Anschluss liefert tolle Hooks, die in der Halle textsicher intoniert werden.
„Pillars Of Serpents“ generiert unter der headbangenden Fraktion strahlende Gesichter, das folgende „Down From The Sky“ bohrt das bis dahin melodischte Brett, ein grandioses Highlight mit mächtigem Riff und tollen Hooks. Matthew Heafy präsentiert immer wieder seine Lieblingspose. Welche das ist, kann man in der Galerie sicherlich erkennen. Die Stimmung in der Halle ist auf dem Siedepunkt und der zweite Teil der Setlist gefällt durch große Melodien, die zwar immer wieder durch Screamo-Parts aufgebrochen, durch perfekte Gitarrensoli aber locker ausbalanciert werden. Mit „In Waves“ und dem abschließenden „Pull Harder On The Strings Of Your Martyr“ gehen TRIVIUM unter lang anhaltenden Ovationen von der Bühne. Ein ganz starker Auftritt.
HEAVEN SHALL BURN vor prächtiger Kulisse
Der Umbau für HEAVEN SHALL BURN nimmt aufgrund des Aufbaus mächtiger LED-Wände etwas mehr Zeit in Anspruch, der Effekt, der später während des Konzerts bewundert werden kann, macht die Wartezeit allerdings mehr als wett. Erster Eintrag der Setlist ist das epische „My Heart And The Ocean“, das durch Sea-Shepherd Videos auf den LEDs visualisiert wird und somit eines der Hauptanliegen der Band, den Schutz der Ozeane, perfekt umsetzt. Frontmann Marcus Bischoff ist sichtlich gerührt, als er sich für die Unterstützung der Fans während der mehr als zweijährigen Durststrecke bedankt, die auf dieser Tour mit den größten Hallenshows der Bandgeschichte beendet wird.
„Bring The War Home“ ist die Abrechnung eines nach Hause kommenden Veterans, der letztendlich die Sinnlosigkeit des Krieges erkannt hat und die grauenhaften Erfahrungen, die er auf den Schlachtfeldern machen musste, nicht vergessen kann. Eindringliche Texte, kombiniert mit brachialer Musik, charakterisieren die Songs und sind seit je her das Markenzeichen der Thüringer, die nicht umsonst als das deutsche Aushängeschild im Segment des Melodic Death Metals gelten.
Weiter geht es mit „Übermacht“ und „Voice Of The Voiceless“, gefolgt von „Hunters Will Be Hunted“ in dem die Band das Motiv von Ursache und Wirkung perfekt in Szene setzt. HEAVEN SHALL BURN erhalten bei „Whatever It May Take“ Unterstützung durch TRIVIUM Frontmann Matthew Heafy, der zum namensgebenden Song eines seiner Lieblingsalben in die Saiten greift. Neben den visualisierten Songs werden auch immer wieder Pyros eingesetzt, die für optische Highlights sorgen. „Awoken – Endzeit“, „Mumbing The Pain“ und „Tirpitz“ beenden ein großartiges Konzert, das einem Abriss gleichkommt.
FAZIT: HEAVEN SHALL BURN sind für sich genommen schon eine Naturgewalt, in Verbindung mit den kongenialen Kollegen von TRIVIUM sorgen sie allerdings bereits zu Beginn des Konzertjahres 2023 für eines der absoluten Highlights im Segment des Melodic Death Metals. MALEVOLENCE und OBITUARY vervollständigen das Gesamtpaket, das man nicht besser hätte schnüren können.